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von Catharina Buck

„Ich bin gekommen, damit sie das Leben
und es in Fülle haben.“


Lied Da wohnt ein Sehnen tief in uns, GL846

Refrain: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn,
dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe,
wie nur du sie gibst.

1. Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im
Schmerz – sei da, sei uns nahe, Gott. Refrain
2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in
Furcht – sei da, sei uns nahe, Gott. Refrain
3. Um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir. In Krankheit, im
Tod – sei da, sei uns nahe, Gott. Refrain:
4. Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen
auf dich – sei da, sei uns nahe, Gott.
Text: Anne Quigley, dt. Text: Eugen Eckert, Melodie: Anne Quigley

 

Gebet

Du Quelle aller Freude,
ich suche Dich.
Ströme ein in meine Tiefen,
dass lebendig werde,
was schläft.
Grünkraft durchdringe
den Ort der Dürre.
Blühen will ich,
entwachsen der Kargheit
Wasser in Fülle gib dem Durstigen
Lieder dem Verstummten.
Dir öffne ich mich.
Amen.

Antje Sabine Naegeli:
Umarme mich, damit ich weitergehen kann. Gebete des Vertrauens, Freiburg 2010.

 

Evangelium, Joh 10, 1–10

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. – Ehre sei Dir, o Herr.

In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Evangelium, frohe Botschaft unseres Herrn, Jesus Christus –

 

Gedanken

„WENN DICH DEIN LEBEN NERVT, STREU GLITZER DRAUF.“
Dieser Satz fand ich auf einer Postkarte geschrieben, auf schwarzem Grund und vielen  Glitzerpartikel. Ich musste lächeln. Denn es gibt in dieser außergewöhnlichen Zeit des Coronavirus vieles, das mich nervt und anstrengend ist, wenn beispielsweise ich nicht mehr mit meiner  Mannschaft Hockey spielen kann oder wenn das Toilettenpapier im Supermarkt schon wieder ausverkauft ist.

„STREU GLITZER DRAUF“: Da darf etwas funkeln und strahlen – und einfach nur überflüssig schön sein. Für mich drückt es eine Haltung aus, die es versteht trotzdem etwas „schön“ zu machen und einer Situation„Glanz“ abringen möchte, sprich Sinn abringen möchte. Der Glitzer ist für mich ein Symbol für die Überfülle und Schönheit des Lebens.

Glitzer und Dunkelheit stehen nebeneinander: Glitzer als Ausweg aus der Dunkelheit. Ich bin nicht der Dunkelheit zwangsläufig ausgeliefert, sondern ich kann meinen Blick und meine Perspektive auf den Glitzer ausrichten. Zugleich wird nicht so getan, als existieren die Dunkelheit und die Sinnlosigkeit nicht. Dunkelheit und Glitzer widersprechen sich nicht.

Ich kann Schönheit in meinem Leben bringen, auch dann, wenn es schwierig wird: Bin ich gerade in negativen Gefühlen verstrickt und ringe mich dennoch dazu auf, etwas zu tun, was meiner Seele guttut und meine Perspektive ein wenig verändert. Da ist ein großer Streit, in dem es gerade kein Ausweg gibt, aber ich lasse bewusst etwas Sonne hinein scheinen. Da betraure ich den Verlust eines Menschen, und schaue auf das, was der Andere mir im Leben geschenkt hat und dafür bin ich dankbar.

Und Glitzer bleibt mitunter lange. Vielleicht kennen Sie es von Glitzer Make-Up Resten oder von Überresten der Weihnachtsdekoration im Teppich. Und so ist auch mit den glanzvollen Momente unseres Lebens: Sie halten lange, auch wenn tränen daran herumwischen.
Und mehr noch: Ich muss nicht alleine für den Glitzer meines Lebens sorgen.

Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben es in Fülle haben“ sagt Jesus im Evangelium. Damit meint er gewiss nicht, dass wir äußerlich in Saus und Braus leben und dass das Portemonnaie prall gefüllt ist. Jesus spricht von einem erfüllten Leben, ein „Wozu“ in meinem Leben. Denn Gott möchte das Heil, das Glück, ein gelingendes Leben, ein Leben in Fülle für alle Menschen. Diese Botschaft des Lebens durften wir uns Ostern bewusst werden.

Wir alle tragen den Glanz, jedoch in einem zerbrechlichen Gefäß.
Gerade in solch dunkeln Stunden meines Lebens, in meinem Garten Gethsemane oder auch auf meinem Golgotha, darf ich ihn anflehen meinem Leben Licht zu schenken. Und: Im Vertrauen auf IHN, den guten Hirten, dass er gerade in diesen dunklen Stunden mit mir ist:„Herr, streu doch Glitzer drauf! Lass mich Dich erkennen, lass Dein Licht leuchten.“

Glitzer funkelt, weil er das Licht reflektiert. Das Licht, das neue Perspektive in der Bedrängnis schenkt und mir meinen Weg wirklich ausleuchtet und nicht nur für ein Funkeln sorgt, dass ist Gott selbst. Die wahren „Glamour“-Momente in die Dunkelheit hinein können wir uns eben nicht schaffen. Sein Licht vermag es, jeder meiner Dunkelheiten zu erhellen, auch wenn es nicht leicht sein mag, wenn ich mich an eine Dunkelheit gewöhnt habe, das Licht wieder zuzulassen.

 

Vater unser

So beten wir voll Vertrauen: Vater unser im Himmel….

 

Segen

Der Herr segne uns, dass unser Weg durch die Woche ein guter Weg
wird, und behüte uns, dass wir stets festen Boden unter unseren Füßen
haben.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns, er richte uns auf, er
sei uns nahe und geleite uns.
Der Herr erhebe sein Angesicht über uns, er sei unser Trost und gebe
uns Frieden.
So segne und alle Menschen, die wir in unserem Herzen tragen, der
Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied Herr Du bist mein Leben

1. Herr, du bist mein Leben, Herr du bist mein Weg. Du bist meine
Wahrheit, die mich leben lässt. Du rufst mich beim Namen, sprichst zu
mir dein Wort. Und ich gehe deinen Weg, du Herr gibst mir den Sinn.
Mit dir hab ich keine Angst, gibst du mir die Hand. Und so bitt ich, bleib
doch bei mir.
3. Du bist meine Freiheit, du bist meine Kraft, du schenkst mir den
Frieden, du schenkst mir den Mut. Nichts in diesem Leben trennt mich
mehr von dir; denn ich weiß, dass deine Hand mich immer führen wird.
Du nimmst alle Schuld von mir und verwirfst mich nie, lässt mich immer
ganz neu beginnen.

Sonntagsandacht für den 3. Mai, 4. Sonntag in der Osterzeit

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